Laetare Jerusalem – Gesänge des gregorianischen Chorals

Der kom­men­de Sonn­tag, 13.3. – 4. Fas­ten­sonn­tag – trägt in der evan­ge­li­schen Kir­che den Namen „Laet­a­re“, der aus dem latei­ni­schen Ein­gangs­vers stammt: Laet­a­re Jeru­sa­lem – Freue Dich, Jeru­sa­lem! In den Gesän­gen des gre­go­ria­ni­schen Cho­rals sind die­se Ver­se seit über 1200 Jah­ren auf­ge­ho­ben. Die Melo­dien, die über die Jahr­hun­der­te in unse­rer Regi­on im Reichs­klos­ter Lorsch und in vie­len Kir­chen erklan­gen, wer­den am Sams­tag von der Cho­ral­scho­la aus Hei­lig Kreuz, Auer­bach, gesun­gen, die damit ein musi­ka­lisch spi­ri­tu­el­les Welt­kul­tur­er­be erleb­bar macht.

Herzliche Einladung zur Vorabendmesse am kommenden Samstag

Kei­ne Veranstaltungen 

Die in den Gesän­gen zum Klin­gen gebrach­ten bibli­schen Tex­te krei­sen an die­sem Sonn­tag um Jeru­sa­lem. Ein Blick in die Text­werk­statt zu der Zeit, als die gre­go­ria­ni­schen Gesän­ge kom­po­niert wur­den, zeigt das beson­de­re Ver­ständ­nis für die Mehr­di­men­sio­na­li­tät der Hei­li­gen Schrift. 

So steht Jeru­sa­lem nicht ein­fach für die his­to­ri­sche Haupt­stadt Isra­els, son­dern hat eine geist­li­che Bedeu­tung. Für den from­men Juden wohnt Gott im Tem­pel in Jeru­sa­lem. Die frü­hen Chris­ten deu­ten Jeru­sa­lem eben­falls geist­lich und ent­wi­ckeln bis ins 5. Jahr­hun­dert die Aus­le­gung nach dem vier­fa­chen Schrift­sinn. Im his­to­ri­schen Sinn ist Jeru­sa­lem die stei­ner­ne ori­en­ta­li­sche Haupt­stadt, im alle­go­ri­schen Sinn bedeu­tet es die Kir­che Chris­ti, der sog. mora­li­schen Sinn bezieht es auf die mensch­li­che See­le und im sog. escha­to­lo­gi­schen Sinn geht es um das zukünf­ti­ge, himm­li­sche Jerusalem. 

Die­se Viel­schich­tig­keit der Hei­li­gen Schrift ist der offe­ne Raum für die­je­ni­gen, die sie als Wort Got­tes medi­tier­ten und in Gesän­gen zum Klin­gen brach­ten. Die gre­go­ria­ni­schen Gesän­ge wol­len letzt­lich wie­der in die­sen Raum füh­ren zur wei­te­ren Meditation.